Beschwerden wegen Ecuador-Berichterstattung

Frankfurt am Main, 16. April 2024. Der Ecuador- und Galapagos-Spezialreiseveranstalter Galapagos PRO hat beim ZDF-Fernsehrat Beschwerde wegen der Berichterstattung des Auslandsjournal vom 24. Januar 2024 sowie Heute-Nachrichten und Heute-Journal vom 29. Februar 2024 eingelegt. Nach Ansicht von Geschäftsführerin Beate Zwermann verstoßen diese in beiden Fällen gleich gegen mehrere Grundwerte der Qualitäts- und Programmrichtlinien des ZDF. Die Beschwerden liegen aktuell dem ZDF-Intendanten vor und können auf Wunsch der Beschwerdeführerin Galapagos PRO in einem zweiten Schritt im ZDF-Fernsehrat verhandelt werden.

„Wir in der Reisebranche sind immer wieder damit konfrontiert, dass die Medien-Berichterstattung zu großer Verunsicherung unserer Kunden führt. In vielen Fällen ist der Tourismus aber in keiner Weise betroffen. Diese Art der Berichterstattung muss endlich hinterfragt werden, und zwar zum Schutz der Reisebranche hierzulande, aber auch in den Zielländern, für die der Tourismus oftmals überlebenswichtig ist“, erläutert Beate Zwermann, ihren Vorstoß.

Die Beschwerde zum Bericht im Auslandsjournal am 24. Januar 2024 von Gert Anhalt bezieht sich auf dessen Meinungsäußerungen ab Minute 5.2 der Reportage, in der er die Tourismusambitionen Ecuadors als ausgeträumt bezeichnet und dies mit Werbebildern des Tourismusministeriums unterlegt. O-Ton: „Ecuadors Traum sich als Traumziel für Taucher, Wanderer und Naturfreunde zu empfehlen scheint ausgeträumt. Nicht einmal die Leguane und Schildkröten auf Ecuadors Galapagos-Inseln…. etc.“

„Der ganze Bericht ist eigentlich eine Posse und kein Bericht, wie man ihn vom Auslandsjournal erwartet. Er erschien zwei Wochen nach den Ereignissen vom 9. Januar 2024 und war in einigen Punkten bereits überholt“, argumentiert Beate Zwermann. „Der Ausnahmezustand in Ecuador betrifft wenige, sehr eingegrenzte Orte im Land. Eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts gab und gibt es nicht. Der Tourismus läuft sicher weiter.“

Laut Zwermann verletzt die Art der Berichterstattung unter anderen den Grundwert I.5 der Qualitäts- und Programmrichtlinien (siehe Anhang). Darin geht es um:

  • I,5 (…) Nachrichten und Kommentare werden getrennt, Kommentare zudem als persönliche Stellungnahme gekennzeichnet (…) – der Bericht endet mit dem Kommentar: „und wieder geht ein kleines Paradies vor die Hunde.“

„Die Verknüpfung von Drogenbekämpfung und Tourismus ist unzulässig und abwegig“, argumentiert Beate Zwermann. „Wenn in Deutschland die Drogenkriminalität in Neukölln bekämpft wird, beginnt der Bericht auch nicht mit Sylt, Neuschwanstein oder der Zugspitze.“

Die zweite Beschwerde richtet sich gegen die Berichte von Heute-Nachrichten und Heute-Journal am 29. Februar 2024 des ZDF-Südamerika-Korrespondenten Christoph Röckerath anlässlich eines 9-stündigen Besuchs der deutschen Innenministerin Nancy Faeser in Ecuador. „Anstatt von dem zu berichten, was die Ministerin vor Ort mit der ecuadorianischen Regierung besprach und zu tun gedenkt, reiste der ZDF-Korrespondent Christoph Röckerath auf die Galapagos-Inseln, bestieg dort ein Schnellboot der Marine, um ein anderes Boot zu überprüfen, das in den Marine-Nationalparkt eingefahren war. Die Mutmaßung war, dass dieses Drogen schmuggelt, was aber nicht der Fall war“, erläutert Beate Zwermann. Röckerath erzählte dann über einen ehemaligen Drogen-Fund und unterlegte Bilder von Galapagos-Tieren mit dem Kommentar: „Reisen auf den Galapagos-Inseln ist zwar weiterhin sicher, aber das
Paradies hat Risse bekommen.“

Laut Zwermann werden auch in der Heute-Berichterstattung unter anderen die Grundwerte I,4 und IV,2 der Qualitäts- und Programmrichtlinien verletzt. Darin geht es um:

  • I,4 und IV,2: Hier: (…) Weglassen wichtiger Tatsachen / Berichterstattung orientiert sich konsequent am Ziel der Sachlichkeit und Wahrheit (…). Ecuador wird in der Berichterstattung des ZDFs durchweg als Schurkenstaat dargestellt. Über die Erfolge der Regierung in der Drogenbekämpfung wird nicht berichtet. Alle Gefängnisse sind mittlerweile wieder unter Kontrolle. Viele der Bandenführer wurden festgenommen. Fast 100 Tonnen Drogen gefunden und zerstört. Die Mordrate ist sehr stark zurückgegangen. Die Regierung hat derzeit eine sehr große Unterstützung der Bevölkerung von über 80 Prozent. Der Ausnahmezustand und die Ausgangssperren wurden zwischenzeitlich aufgehoben.

„Ecuador und die Galapagos-Inseln sind ein einzigartiges Naturparadies, die Ecuadorianer ein sehr friedvolles Volk. Es gibt leider nicht viele Möglichkeiten, sich gegen eine derartige Fehldarstellung zu wehren, aber ich finde mittlerweile, man darf nichts unversucht lassen. Dass die Beschwerde beim ZDF-Fernsehrat angenommen und nun geprüft wird, ist in meinen Augen ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung“, so Beate Zwermann.

Informationen zu Galapagos PRO:

Der Spezialreiseveranstalter Galapagos PRO hat das Inselarchipel im Pazifik und Ecuador online buchbar gemacht. Über 270 verschiedene Reiserouten, 58 Schiffe (davon acht Tauchschiffe) auf den Galapagos-Inseln sind individuell buchbar. Im Programm sind außerdem Amazonas-Regenwald-Lodges, Mietwagen- und Busreisen auf dem ecuadorianischen Festland sowie Flugbuchungen, Last-Minute-Kreuzfahrten und Kombinationsreisen mit Peru und Chile. Weitere Informationen zu Galapagos PRO und Buchungsmöglichkeiten finden Sie hier: www.galapagos-pro.com
Partner: Charles Darwin Foundation – www.darwinfoundation.org/en