Tierwelten - Amazonas-Flussdelfine

Merkmale

Der Amazonas-Flussdelfin unterscheidet sich sehr von seinem Vetter, dem Meeresdelfin und ist der größte lebende  Flussdelfin und zum einen besitzen erwachsene Amazonas-Flussdelfine eine pinke oder grau-pinke Haut. Zum anderen können sie ihren Körper vielfältiger bewegen. Dazu gehört ihrer verformbare abgerundete Stirn, bewegliche Halswirbel und paddelförmige Flossen, die sie einzeln bewegen können. Außerdem ist ihre Schnauze lang, dünn und mit Zähen bestückt. Auf ihrem Rücken sitzt eine niedrige, kammartige und lange Rückenflosse, die vor dem Eintauchen des Delfins gut gesehen werden kann.

Lebensweise

Auch wenn der Amazonas-Flussdelfin nur kleine Augen hat, ist seine Sicht Unterwasser gut, aber nicht zwingend notwendig. Er besitzt herausragende Echolokationsfähigkeiten, um Gegenstände und Beute im oft trüben Wasser zu orten. Zudem verhelfen ihm Tasthaare an der Schnauze und bewegliche Halswirbel Fische auch zwischen Wurzeln und Ästen zu erwischen. Der Amazonas-Flussdelfin ist so gut an das Leben im überfluteten Regenwald angepasst. Zu seiner Nahrung gehören bis zu 53 Fischarten und favorisiert den Schwarzen Pacu und den Riesenpacu, Flussschildkröten und Süßwasserkrabben.

Fortpflanzung

Über die Fortpflanzung der Amazonas-Flussdelfine ist nur wenig bekannt. Es wird vermutet, dass die Paarungszeit von den Hochwasserzyklen abhängig ist. Bekannt ist zudem, dass sie zwischen 10 und 12 Monate tragend sind und ein Junges bei der Geburt eine Länge von 80 Zentimetern hat. Sie scheinen sich in der Trockenzeit vermehrt in großen Flüssen aufzuhalten und in der Regenzeit in den überfluteten Wäldern. Die Gruppenbildung ist davon, sowie auch vom Nahrungsangebot, abhängig. 

Bedrohung

Der Amazonas-Flussdelfin ist eine der bedrohtesten Delfinarten und Bestände vermindern sich zunehmend. Allem voran ist die Überfischung der Gewässer die größte Bedrohung für den Amazonas-Flussdelfin. Hinzukommen Wilderer und Fischer, die den Flussdelfin als Konkurrenten und Schädling ansehen, ihn verfolgen und zunehmend als Köder für den Fischfang verwenden. Außerdem verliert er durch die Rodung des Regenwalds, Lebensraum und Jagdgebiete in der Regenzeit und Sedimente werden durch die Entwaldung ins Gewässer gespült. Die chemische Veränderung verursacht eine Veränderung des Fischvorkommens und der WWF hat eine hohe Quecksilber-Konzentration in Amazonas-Flussdelfinen nachweisen können. Der Versuch, Amazonas-Flussdelfine nachzuzüchten und so zu erhalten, ist erfolglos und die Erhaltung der Art nur im natürlichen Lebensraum möglich. 

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